Rechenschwäche-Dyskalkulie

Rechenschwäche

Kennen Sie das?

Ihr Kind ist aufgeweckt und wissbegierig, das Rechnen bereitet jedoch Mühe.

Rechenschwierigkeiten können u. a. folgendermaßen sichtbar werden:

· Ihr Kind rechnet immer noch mit den Fingern oder anderen Hilfsmitteln (auch in höheren Klassen)

  • Ihr Kind zählt immer wieder neu ab
  • Hausaufgaben in Mathe dauern unverhältnismäßig lange
  • ständiges Üben bringt keine Verbesserung
  • für Größen- und / oder Mengenverhältnisse hat ihr Kind kein Verständnis
  • Sach- und Textaufgaben können nicht gelöst werden, Ihr Kind weiß nicht, welche Rechenoperation es anwenden muss
  • widersprüchliche Ergebnisse werden nicht erkannt
  • Ihr Kind hat Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhr (mit Zeigern!)
  • Ihr Kind hat Probleme bei der Richtungsunterscheidung (links/ rechts, oben/ unten, ...)
  • zweistellige Zahlen werden von rechts nach links geschrieben oder Einer und Zehner vertauscht
  • visuell ähnliche Zahlen werden verwechselt, z.B. 6-9, 3-5
  • Probleme beim Rückwärtszählen
  • Mengen können nicht geschätzt werden
  • es fehlt ein „innerer Zahlenstrahl“
  • Schwierigkeiten mit Ordinalaspekt (die Zahlen bilden eine Reihe, die 4 ist die 4. Zahl und kommt nach der 3 und vor der 5) einer Zahl
  • Schwierigkeiten mit Kardinalaspekt (die Mächtigkeit einer Zahl, d.h. hinter der 4 verbirgt sich eine Menge von 4 Objekten) einer Zahl
  • Kopfrechnen bereitet große Probleme
  • Probleme beim Zehnerübergang

Wird eine Dyskalkulie nicht als solche erkannt, hat das zur Folge, dass die Umwelt sich dem Kind gegenüber ungünstig verhält und die professionelle Hilfe durch eine Lerntherapie unterbleibt.

Daraus entstehen nicht selten psychische und/ oder physische Probleme. Dabei sind es überwiegend Symptome, die mit den Misserfolgserlebnissen und dem Stress in der Schule in Zusammenhang stehen und die mehr oder weniger ausgeprägt sein können.

Wie z.B.

  • Kopf- & Bauchschmerzen
  • Nächtliches Einnässen (obwohl längst Trocken)
  • Versagens- und Schulangst
  • Selbstwertprobleme
  • wenig Selbstvertrauen
  • Traurigkeit oder Verstimmung

Manche Kinder zeigen zusätzlich Verhaltensauffälligkeiten wie z.B.

  • Konzentrationsschwäche
  • leichte Ablenkbarkeit & erhöhte Störbarkeit
  • Kleinkindhaftigkeit & Kaspern
  • Hyperaktivität
  • provozierendes Verhalten & Aggressivität
  • ...

Bei der Entstehung von Dyskalkulie spielen nach heutigem Kenntnisstand viele Faktoren eine Rolle.

Als Ursachen von Dyskalkulie gelten Orientierungs- und Wahrnehmungsstörungen, die insbesondere die Raum- und Zeitorientierung, die visuelle Wahrnehmung, die visuelle Vorstellungskraft und das Gedächtnis betreffen. Rechenschwache Kinder haben Schwierigkeiten, wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden, Sinneseindrücke richtig einzuordnen und mit vorhandenen Erfahrungen zu verbinden.

Es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild der Dyskalkulie, deshalb ist jede Dyskalkulietherapie individuell auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten. Die Methoden richten sich nach den Lernvoraussetzungen des Kindes.

In der Diagnostik wird zunächst der Förderbedarf festgestellt. Die Therapie setzt immer bei den Stärken des Kindes an – das schafft Vertrauen in die eigene Kompetenz.

Unter Rechenstörung (ICD-10) versteht man die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar sind. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und
Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden.

Die Dyskalkulie oder Rechenschwäche wird also als Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/ oder der sensorischen Integration definiert, bei denen es sich um anlagebedingte und/ oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems handelt.

Angebote

• Förderdiagnostik LRS/Dyskalkulie

• Elternberatung bei Lernschwierigkeiten ihrer Kinder

• Konzentrationstraining für Vorschulkinder und Schulkinder, sowie Jugendliche

• Individuelle Therapie bei LRS und/oder Dyskalkulie

• Training grundlegender Lernstrategien zum Abbau von allgemeinen Lernschwierigkeiten